„Marrone“ von Blasercafé

Einen wunderschönen Samstagmorgen aus Frau Antjes Espressoverkostungs-Studio❣️

Frau Antje ist schockverliebt! 

Es ist ja so: Jeder gute, langsam geröstete Espresso aus hochwertigen Bohnen, die einigermaßen frisch sind, hat seine Reize. Aber manch einer trifft einfach VOLL meinen persönlichen Geschmack. In diesem Fall ein Espresso aus der Schweiz. 

Blasercafés „Marrone“ ist eine Komposition aus 70% Arabica und 30% Robusta-Bohnen. (Und zwar: Brasil Arabica natural, Honduras Arabica washed, India Arabica monsooned Malabar, India Arabica washed Plantation, India Robusta washed Parchment, Indonesia Robusta washed Java)

Die Blaser Café AG, mit Sitz in Bern, ist űbrigens unlängst vom Crema-Magazin zum „Schweizer Röster des Jahres 2019“ gekűrt worden. Zum Gesamtunternehmen gehört die Abteilung für Direkt-Import von Rohkaffee vom jeweiligen Erzeuger, die Blaser Trading AG. Rohkaffee-Import und Rösterei liegen hier sozusagen in einer Hand, was sicherlich ein großer Vorteil für die Qualität der gerösteten Bohnen ist, die schließlich in den Handel kommen. 

Ich habe diese Espressopackung bereits vor einer Woche aufgemacht und den „Marrone“ seither täglich mit gleichbleibender Wonne getrunken. Er ist mir heute, zum Zeitpunkt der offiziellen Verkostung, folglich nicht mehr ganz neu. Ich werde dennoch alles daran setzen, ihn mir sinnlich zu erschließen, als wäre es das erste Mal. 

Ich sehe: Satt und gleichmäßig dunkel geröstete Bohnen verschiedener Größen (logisch, da es sich ja um eine Bohnenmischung handelt). Null Bruch.

Sie duften verlockend nach richtig gutem, frischem Kaffee mit deutlicher Kakaonote. MHD 02/05/20 (Blasercafé gibt ab Röstdatum 12 Monate Mindesthaltbarkeit an!).

Der „Marrone“ braucht eine feine Mahlung, das habe ich inzwischen herausgefunden (Comandante mit RedClix-Tool: 15 Klicks). 12,3g Bohnen. Und er mag es nicht zu heiß. Auf meinem BG-Thermometer (damit habe ich die Temperaturstreifen ersetzt!) passe ich 82ºC ab, das dűrften ca. 10º mehr an tatsächlicher Brűhtemperatur sein: 92ºC, wie von Blasercafé empfohlen. Präinfusion 15 Sek., Bezugszeit 20 Sek. 

Bei so feiner Mahlung habe ich zu Beginn einiges zu drűcken – aber auf diese Weise erziele ich bei DIESEM Espresso die allerleckersten Resultate. Es läuft dickflűssig. Schöne, dichte, mittelblonde Crema. 

Schokoladig-herzöffnend-weicher betörender Duft.

Erster Schluck: Ein eleganter, gleichmäßiger, enorm cremig-samtiger Schmelz dunkler Spitzen-Schokolade. So schokoladig, dass sich in den heißen Espresso etwas Kűhl-Fließendes mischt, das mich an edlen, dunklen Schokoladen-Likör erinnert. Soviel zur Grundnote. Die Aromen-Mitte hat etwas von bestem Marzipan, von gerösteter Mandel. Sűß, einnehmend, die Brust wärmend. Und dann, weiter oben, eine fruchtig-sűße Ahnung von Apfelkompott mit Rosinen, was eine sehr zarte, geradezu anschmiegsame, perfekt sich einfűgende Säure mit sich bringt. 

Dem fűgen die weiteren Schlucke nichts hinzu und ziehen nichts ab. Der „Marrone“ kommt ohne Verzögerung, ist sofort voll da in seiner ganzen Pracht. 

Und er geht mit laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanger Nachklangs-Schleppe. So lang hab ich das nur beim ‚Barbera Mago‘ erlebt bisher. Noch eine Stunde später bin ich erfűllt vom Echo verfeinerter, bratapfeliger Dunkelschokoladigkeit in ihrer höchsten Perfektion! Unglaublich!


Somit bekommt dieser Espresso Frau Antjes höchste Auszeichnung verliehen: 

Das goldene Tässchen, „la tazzina d’oro“!

10 Antworten auf „„Marrone“ von Blasercafé“

    1. Hallo Reto!
      Vielen Dank für dein schönes Feedback! Freut mich sehr, dass du deinen Lieblingsespresso in meiner Beschreibung wiederfinden kannst 🙂
      Herzliche Grüße und ein entspanntes Wochenende für dich,
      Antje

  1. Wow! So stelle ich mir meinen Lieblingsespresso vor! Ich google gleich mal, wo ich den online bestellen kann.
    Ich hätte da ein paar Fragen an Dich:
    1. Weil Du sagst, dass Du ordentlich drücken musst: kann man das mehr oder weniger mit eher höherem Brühgruppendruck gleichsetzen?
    Sollte ich dafür meine Bianca, die aktuell auf max. 8,5bar BG-Druck eingestellt ist, hochschrauben?

    2. Hast Du den Puck eher voll gemacht?

    3. …15sec Preinfusion: machst Du immer soviel, oder braucht die Bohne hier im Speziellen mehr Einwirkzeit als die anderen?

    Vielen Dank für das „Mitschmecken“

    1. Hallo Monika,
      herzlich willkommen!
      1. Ich vermute: Ja. Kann dafür allerdings nicht garantieren.
      2. In meinem 14g-Sieb ist nach oben hin immer noch etwas Platz. Mit 12,2-12,4g ist es noch nicht ganz voll.
      3. Bei sehr feiner Mahlung sorgt eine etwas längere Präinfusion einfach dafür, dass ich den Espresso űberhaupt durchgedrűckt bekomme. Der Puck weicht auf diese Weise etwas vor. (Länger als 15 Sek sollte eine PI allerdings nicht sein.) Normalerweise liegen meine Präinfusionen eher bei 10 Sek.
      Den „Marrone“ hab ich űber den Blasercafé-Direktvertrieb Deutschland bestellt. Dort war er momentan am frischesten.
      Viele Grüße aus dem heute wolkenverhangenen, kűhlen Hamburg und auf einen sauleckeren Espresso,
      Antje

  2. Wie ich mittlerweile weiß, decken sich unsere Vorlieben beim Kaffeegeschmack weitgehend. Ergo komme ich an dem Marrone wohl kaum vorbei. Ist schon auf der Liste

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