Neapel | „Bar-Konditorei Luciano Mazzone“

Lokale, in denen man guten, dunklen, sämigen Espresso bekommt, muss man in Neapel nicht lange suchen. Dennoch gibt es einige, die als Highlights in einschlägigen Reiseführern empfohlen werden – oft, weil es sich um Traditions-Lokalitäten mit schönem, altem Interieur, uniformierten Kellnern und illustren Gästen im Auf und Ab der Geschichte handelt, in denen auch heute noch viel Wert auf qualitativ höchstwertigen Kaffee gelegt wird. Was in Neapel allerdings die Regel ist.

Dazu gehören:

1. Das „Gran Caffè Gambrinus“ (Via Chiaia 2), wo die ‚Gran Miscela Bar‘ von Caffè Moreno kredenzt wird (ausführlicher beschrieben unter Verkostungen > Caffè Moreno ‚Gran Miscela Bar‘)
2. Die Passalacqua-Bars namens „Mexico“ (dreimal vertreten in Neapel: Piazza Garibaldi, 72 | Piazza Dante, 86 | Via Scarlatti, 69), in denen die superleckeren 100%-Arabica-Blends ‚Moana‘ und ‚Harem‘ ausschließlich am Tresen getrunken werden.
3. „Il Caffè del Professore“ an der Piazza Trieste e Trento, 2, wo es natürlich den allerköstlichsten ‚Caffè del Professore‘ gibt,
4. Die „Bar Augustus“ in der Via Toledo, 147, wo ‚Moana‘ von Passalacqua zubereitet wird.

Das sind die Lokale, in denen ich bisher Gast war. Der Ristretto war űberall top.

(Ferner werden auf einer italienischen Caffè-Feinschmeckerseite noch erwähnt: 

Das“ Cafè do Brasil“ in der Via Luca Giordana, 31

„Centrale del caffè“ in der Via Benedetto Croce, 16

Das „Gran Cafè Ciorfito“ in der Via San Biagio dei Librai, 90/91

Die „Bar Gianni“ in der Via Platania, 6

Das „Gran Caffè La Caffettiera“ an der Piazza dei Martiri, 26

Frau Antje hat noch einiges vor in Neapel – das nächste Mal!) 

Die Bar-Pasticceria „Luciano Mazzone“ jedoch steht, soweit ich weiß, in keinem Reiseführer. Auch in keinem italienischen.

Die kleine Bar und Konditorei befindet sich in der Piazza Pignasecca, 20, in den Quartieri Spagnoli – einer Querverbindung zwischen Via Toledo und Piazza Municipio, wo an allen Tagen, außer Sonntag, bis zum Nachmittag Wochenmarkt-Getűmmel herrscht (Il Mercato della Pignasecca).

Wenn man einen der wenigen Tische vor der Tür ergattern konnte, kann man von dort aus wunderbar dem Einkaufstreiben zuschauen. Ebenso wie den vielen vorbeischlängelnden, knatternden Mopeds, auf denen sich nicht selten bis zu 5-köpfige Familien samt Hund und Geműse-Kisten oder ganzen Wassermelonen stapeln.

Das allerwunderbarste bei Mazzone ist jedoch der Espresso: Hier kommt Caffè Partenope in die Tässchen – fűr Frau Antje war das, trotz vieler richtig toller Espressi an den Tagen zuvor, eine echte Offenbarung! Was dazu geführt hat, dass sie an allen verbleibenden Tagen in der Stadt, in der Caffè Kult ist, mindestens einen Espresso dort getrunken hat – denn Caffè Partenope gab es nirgendwo sonst in Neapel.

Am letzten Tag konnte ich den Chef dazu bringen, mir eine Kilopackung Caffè Partenope „Atena“ aus seinem Bar-Vorrat zu verkaufen, was einiges an Űberredungskunst bedurfte, denn er meinte zunächst hartnäckig, ich solle doch eine der Touristen-Geschenkpackungen mitnehmen, in der sich 250g gemahlener „Atena“ nebst zwei Partenope-Tässchen befanden. Letztendlich ließ er sich zum Glück erweichen.

Die offizielle Verkostung wird demnächst hier zu lesen sein, wenn ich mit meiner Bohnen-Trophäe wieder in Hamburg bin!

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