‚Die Mahlkaiserin‘ – Die Story

Vorweg:

Nein, dies ist keine Rezension! Wirklich nur die ganze, hochemotionale Wahrheit und der neueste Klatsch aus Frau Antjes espressionistischem Liebesleben ….



„Wie das alles anfing mit der Mahlkaiserin und Frau Antje.“

Jemand im Internet präsentierte irgendwann stolz Fotos von seinem glamourösen Mühlen-Neuerwerb.

Frau Antje las Forenbeitrag um Forenbeitrag über die ihr bis dato unbekannte, hochgelobte Schöne, und befand schließlich: „Wenn ich je eine elektrische Mühle will, dann so eine! Eine andere kommt überhaupt nicht in Frage! Und wenn ich noch Ewigkeiten darauf sparen muss!“

Georgette, Frau Antjes quietschrosa Riesensparschwein,

das nach dem Schrottwichteln damals, im Dezember 2007, bei ihr eingezogen war, hatte die energetische Neuausrichtung gespürt und aufgeregt gegrunzt. Sie hatte das vollgefressene, plumpe Rumstehen sowas von satt, und träumte davon, wieder wie ein junges Ferkel herumzutollen und sich so richtig wundervoll einzusauen.

„So eine oder keine“ hieß genau genommen: Frau Antje hatte sich etwas wirklich doll in den Kopf gesetzt. …

Zumal sie dieses Jahr ja 60 geworden ist und das gebührend mit einem Geschenk an sich selbst und an ihre Geschmacksknospen feiern wollte.

Überhaupt sind Frau Antjes Geschmacksknospen letztlich an allem Schuld! Vehement bestehen sie darauf, dass ihnen auch die letzte betörende Dunkelaromen-Nuance im Espresso zugänglich gemacht wird. Wer könnte dafür verantwortlicher sein, als die Kaffeemühle?

Zwischendurch hatte Frau Antje es dann ja noch mit der HG1 probiert: Ihr rechter Arm musste fortan ganz schön ran für das wirklich tolle Mahlgut, das die HG1 produziert.

Eines Tages war es soweit:

Frau Antje fragte ganz unverfänglich beim namhaften Mühlenbauer nach, was denn so ein strombetriebenes Schätzchen aus seinem Hause wohl koste.

“ Aha. Mhmm … Okay. Verstehe.“

Frau Antje schrumpfte vorübergehend ein wenig zusammen und faselte etwas von einem längeren Weilchen, bis sie irgendwann in ferner Zukunft vielleicht mal soweit sei.

Na gut. So ist das eben. Sie beschäftigte sich mit anderen Dingen …

… und mit anderen Dingen …

und mit Espresso sowieso …

Irgendwann, nicht allzu viel später, meldete sich der Mühlenbauer bei Frau Antje:

“ Du, da ist jemand, der seine Mühle privat verkaufen möchte. Ein super Teil! Ist noch kein Jahr her, dass wir die gebaut haben! Optisch ist sie halt ein bisschen exotisch. Kuck mal.“ Es folgte ein Foto. “

“ Ganz in Rot?“ Frau Antjes Herz hüpfte.

„Ja“, sagte der Mühlenbauer. „Komplett mit Titancarbonitrid und SSP beschichtet. Hat so’n paar ganz leichte Gebrauchsspuren. … Ich dachte mir, die würde gut zu deiner Strietman passen . Überleg’s dir mal, vielleicht ist die ja was für dich …“

Frau Antje konnte schon deshalb nicht widerstehen, weil sie sich mit den Worten ‚exotisch‘ und ‚Gebrauchsspuren‘ sofort sehr identifizieren konnte. Außerdem hat der Sparschwein-Inhalt nach etlichen Jahren der Fütterung halt ausgereicht. 

Gerade eben so. Die Göttin des Second-Hand meinte es mal wieder gut mit Frau Antje.

Der Mühlenbauer vermittelte zwischen der Mühlen-Habenwollerin und dem Mühlen-Loswerdwoller.

Georgette quiekte vergnügt.

Da steht die rote Mahlkaiserin nun also in Frau Antjes kleiner Küche. Nobel bis ins Mark.

Doch führen wir uns einmal zu Gemüte, was Ihre Majestät selbst zu dieser Begebenheit zu sagen hat. Hier ein schriftlicher Vorab-Auszug aus dem Radio-Exklusiv-Interview, welches ihr ab kommender Woche in voller Länge unter www.kroneundbohne.haha abrufen und anhören könnt:

*Dezentes, sehr edles Schnurren und Surren* (ein kleines bisschen aufgeregt):

*rrrrrrrrrrrrrrrrrrrwisper …*

„Sind wir schon auf Sendung?“


~ ERKENNUNGSMELODIE ~

„Einen wunderschönen guten Abend, verehrtes Publikum! Hier ist Bohnhelm Schlagmahl mit einer neuen Folge von ‚Krone und Bohne“! Zu Gast bla … … bla bla Ihre Majestät bla blubb schön wie immer bla bla bezaubernd bla bla freue mich, dass Ihr heute hier zu mir ins Studio gekomm …“

*KREISCH!!!!!*

*erstarr* o_O ????????

„STOOOOOOPPP!!!!“

*SCHNAUB!!!*

*Sicherungsbeben*

GRRRRRRRRRRRRRRRRRR!!!!

Ich krieg gleich ’nen KNALL!!! Sofort aufhören mit dem Scheiß, du Röstfehler auf zwei Beinen!!!! Du HAST sie wohl nicht mehr alle?!  STOP!!!!! SOFORT STOP!!!!

*Das blaue Auge blitzt gefährlich*

“ So, junger Mann, zum Mitschreiben:  Auf GAR. KEINEN. FALL. … “ *rrrrrrrrr* “ … will ich auf meine FUCK.KING Noblesse reduziert werden! Auch nicht auf mein Aussehen, kapiert?!“ *rrrrrrrrrrr*“

Ich bin KÜNSTLERIN!!!“ *rrrrrrrrrrrr* „Du hast es hier mit einer Primamahlerina assoluta zu tun!!! In ALLEN großen Häusern der Welt hab ich gemahlen, du Dumpfbohne! *rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr*  Mahlett ist mein Leben!!!! … Robustaknacker!!… Romeo und Arabica! … Bohnensee!!! … Ich habe die sterbende Bohne gemahlen!!!!!!! Standing ovations in Milano, in New York, in Paris, in Tokio!!!!!! Weißte nix davon, was???!!! …  Na gut, bist ja noch grün hinter der Kaffeekirsche … Kuckste wohl lieber ‚Deutschland sucht die Superbohne‘ anstelle von Mahlett, was??!l Bloß nicht zu viel Kultur, hab ich recht, Chérie?

*GrrrrrrrROARRRRR !!!!* WO.MIT. hab ich so ne Alukapsel als Reporter verdient?????!!!

Sperr deine Lauscher auf, Zuckerböhnchen: …  Geh. mir. nicht. auf’s. Hy.brid.mahl.werk. mit. diesem. ver.mahl.edeiten Palastgesülze!!!!! ‚Eure Majestät‘ hier und ‚Eure Hoheit‘ da und ’schön wie immer‘ am Arsch!!!!! Da kannste dir deine hässlichen Schuhe mit wichsen!“

Die Kaiserin bekommt hektische Flecken im Dekolleté und fächelt sich Luft zu.

Sie könne NIE!!!, so findet Ihre Durchlaucht allmählich zum allersanftesten Schnurren zurück, NIE!!!!! mit jemandem zusammen sein, der ihre Kunst nicht in allerhöchstem Maße zu goutieren wisse.

*rrrrrrrrrrrrrrrrrrr schnurr*

Und genau deswegen residiere sie jetzt bei Frau Antje.

Nö, sie habe überhaupt nichts gegen eine 34m²-Genossenschaftswohnung. Im Gegenteil! So zu wohnen sei voll ihr Ding. *rrrrrrrrrrrrr*

„Besser als jede Bühne!“

„Jo“, surrt ihre Durchlaucht errötend,

„So isses.

Jetzt ist’s raus.

Frau Antje und ich haben eine Beziehung!“

*rrrrrrrrrrrrr*

„Hättste nich gedacht, was?!

Es ist was Ernstes.

Und Hammer leidenschaftlich, das glaub mal! Frau Antje würde im Traum nicht auf die vermahlene Idee kommen, mich Majestät zu nennen! Die sieht MICH, wie ich wirklich bin! Sensibel nämlich!

Und nu verpiss dich, du Bohrkäfer, sonst hagelt’s ne Ladung Kaffeeschrot!“

*rrrrrrrrrrrrrrr*

(Oh, sorry, das war versehentlich die uneditierte Fassung! …

Uih! Mist! Das gibt Ärger mit der Redaktionsleitung! …… Vielleicht hatte die Kaiserin recht und ich bin wirklich ne Alukapsel mit hässlichen Schuhen  … @.@)

Frau Antje findet, unter uns gesagt, schon auch, dass ihre geniale und hochbegabte Auserwählte atemberaubend gut aussieht.

*seufz*

*zitter vor Verzückung*

*schmelz dahin*

*schwärm*

Achso, ja:

Frau Antjes Mühle ihres Lebens ist tatsächlich eine TITUS.

War ja jetzt schon klar, oder?

Der Weltstar mit Lebenserfahrung ist wie geboren für Frau Antjes Cross-Style-Küche aus Sperrmüll-Funden, Flohmarkt-Trophäen, frühem Ikea, etwas Kitsch, dem 70er-Jahre-Gasherd – und der Strietman CT2. Das Schicksal hat es so gewollt!

Madame Strietman und ‚La Titüs‘ waren übrigens von Anbeginn ein Mahlwerk und eine Seele.

Auf Frau Antjes Espresso-Altar regiert jetzt das vollkommene Glück.

Georgette wälzt sich derweil genüsslich in der Puckschüssel. Sie ist sehr zufrieden mit sich und der Welt.

Geigen.

Vorhang.

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P.S. 1: Eine angemessene, seriöse Vorstellung der Titus mit technischen Einblicken, Funktionsbeschreibung und v.a. einem Erfahrungsbericht folgt in ein paar Monaten oder so.

Doch etwas kann ich jetzt schon verraten: Ja, der Wechsel in die Ölscheich-Style-Luxus-Liga hat sich gelohnt. Das Titus-Mahlgut bringt gegenüber der HG1 noch mehr üppige, weiche, breite Abgerundetheit ins Espresso-Tässchen, eine noch feinere Aromenklarheit, noch filigranere Bouquet-Nuancen, ein deutlich seidigeres Mundgefühl – und all das, wohlgemerkt, bei dunklen Röstungen.

Alles Weitere später irgendwann.

P.S. 2: Falls jemand sich das beim Lesen gefragt hat: Der HG1 geht es gut. Sie hat sich in einen jungen Mann und seine Diva verliebt und wird in Bälde ausziehen. 

 

 

 

 

12 Antworten auf „‚Die Mahlkaiserin‘ – Die Story“

  1. Frau Antje ist jetzt am Espresso-Olymp angekommen! Oder doch noch nicht????? Nach der HG1 und CT2 schien es ja schon so. Glückwunsch! Viel Freude damit!

    1. Hallo Helmut,
      doch, ich würde schon sagen: Olympischer geht nicht. Die Titus wird mich begleiten, bis ich steinalt bin 🙂
      Die Apollo übrigens auch – aber nur noch auf Reisen.
      Hab einen schönen Abend!
      Antje

  2. Ooh das war jetzt am Morgen ein Hochgenuss zu lesen, habe dabei meinen Filterkaffe mit Hafermilch aus der Badewannetasse verkostet wundervoll ☀️

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