„Khilanaa“ von Supremo

Ein weiteres 100%-Robusta-Highlight:
Der „Khilanaa“ von Supremo.
Sortenreine, dunkelbraun geröstete, recht große Bohnen aus Indien (French Roast).

Der „Khilanaa“ ist großartig!
Das erste, was mir dazu einfällt, ist Zabaglione. Dieses köstlich-schaumig-seidige italienische Dessert aus Eigelb, das mit Zucker und samtig-süßfruchtig-würzigem Marsalawein zu einer süffigen Creme aufgeschlagen wird.
Und dann alleredelste, herbdunkle Schokolade.
Das Wort ‚erdig‘ steht zwar, neben anderen, auf der Packung – aber es würde mir zu diesem Espresso nicht in den Sinn kommen.
Auch Nussigkeit, wie angegeben, kann ich nicht feststellen.
Er hat etwas sehr Feines, Auserlesenes, Aromensattes.
Eine anmutige Süße. Einen zarten Hauch Säure.

Eine leichte, perfekt zu den volumenreichen Edelkakao-Noten passende Rauchigkeit, die sich erst nach ein, zwei Sekunden enthüllt.
Sehr zarte Anklänge von Orangenschale und Rosinen.
Ein Traum von einem dunklen NonArabica-Espresso – absolut rund und durch und durch beglückend.
Frau Antje hat beide Daumen oben! Und verleiht erfreut ihre Tazzina d’Oro  🙂

„India Royale“ von Supremo

Supremo „India Royale“ (80% Arabica/20% Hochland-Robusta) – ein sehr freundliches Geschenk von Rene Koch an Frau Antje.

Erste Eindrücke nach zwei Bezügen (La Pavoni Handhebelmaschinen Premillennium Professional und Premillennium Europiccola – 14,2 g – 2’8“0“‘ Kinu M47 Phoenix – 96,5ºC Brühgruppen-Temperatur zu Beginn der Bezüge):

Beeindruckender, interessanter Espresso, dem die hochwertigen Bohnen und die gekonnte Röstung sofort anzumerken sind.
Sensorisch kann ich der Supremo-Beschreibung in vielen Teilen zustimmen: Er ist süß, weich und würzig. Das Wort „aromatisch“ finde ich etwas problematisch, da ich grundsätzlich schon erwarte, dass aus einem guten Espresso Aromen herauszuschmecken sind. Melasse, also dunkler Zuckersirup, und Muskat sind für mich zutreffend: Der „India Royale“ hat tatsächlich was von dieser schwer-süßen, lebkuchengewürzigen Lakritzigkeit, die Melasse eigen ist. Und auch das leicht Harzig-Balsamische von Muskatnuss kann ich in Anklängen herausschmecken. Ebenfalls kann ich Honigwabe, also Honig samt Wabenwachs, wiedererkennen. Am ehesten Waldhonig. Die Wachs-Würzigkeit und das Balsamische der Muskatnuss haben große Überschneidungen. Dunkles Karamell lehnt sich geschwisterlich an Melasse. Darüberhinaus hat dieser Espresso etwas, wofür ich in meinem Schmeckgedächtnis ein Weilchen kramen musste: Es ist eine aprikosenähnliche Fruchtigkeit – aber eher die leicht pelzigen, schmalen, verhalten klingenden Noten von nicht ganz sonnengereiften Früchten. Also durchaus ein ganz zarter, angenehmer Hauch von Säure. Plus ein Hauch von grüner Bohne. Und eine winzige Prise Steinsalz.
Kakaonoten nehme ich weder vorder- noch hintergründig wahr.
Der Abgang ist anhaltend rund. Warme, waldwürzige Lakritzigkeit hallt lange nach.
Lecker !