Heute möchte ich euch die Miscela ‚Hesperia‘ der renommieren neapolitanischen Rösterei Barbera vorstellen. Die Mischung setzt sich zusammen aus ca 60% Robusta- und ca. 40% Arabica-Bohnen. Sie ist, wie es sich für eine neapolitanische Mischung gehört, süditalienisch-dunkel geröstet. Es ist die wuchtige Schwester meiner ersten riesengroßen Espresso-Liebe, des wundervollen Barbera ‚Mago‘.
Mit ‚Hesperia‘ bezeichneten die antiken Griechen Italien.
Die Bohnen kommen im weißtütigen Kilopack, mit dem bekannten Barbera-Logo darauf, das ich noch nie verstanden habe: Es zeigt einen grimmig dreinblickenden Zwerg mit langem, weißem Bart, weit aufgerissenen, schielenden Augen und vielen Zahnlücken, der, ganz in rot, mit Zipfelmütze, Wams und Schnabelschuhen bekleidet, eine Tasse mit dampfendem Kaffee, welche er auf dem Rücken trägt, auf den Fußboden entleert. Warum??!? Auf der Tasse steht am Rand „Miscela Barbera“. Hm. Merkwürdig.
Jedenfalls duften die kleinen und größeren Bohnen sehr angenehm und vielversprechend malzig-röstig.
Ich wähle einen feinen Mahlgrad. Bei einer Brühtemperatur von 94ºC hat mir dieser Espresso am besten geschmeckt. Doch er weist ein breites Toleranzfenster auf und kommt auch bei 93 und 95-96ºC wirklich gut.
Unter 1:1 (14,5g in : 11,3g out) in 57 Sekunden als knackigen Ristretto bezogen. Kurze, aktive PI (3 Sekunden).
Siebträgermaschine: Strietman CT2. Mühle: Titus Hybrid.
Typisch knarzige Robusta-Noten sind hier wirklich vordergründig: Trockenes Holz, Leder, karamellmalzige, sehr dunkle, vollmundige Schokolade.
Noten von würzigem Waldhonig.
Viel Süße, null schmeckbare Säure.
Tolle Textur, wunderbare Crema, langer herbschokowürzig-ledriger Nachklang.
Der ‚Hesperia‘ zeigt sich nicht sonderlich komplex, jedoch rund, breit, herzerwärmend und erfüllend in seiner anschmiegsamen, weichen Süße.
Frau Antje mag den. Sehr.